Es ist Montagmorgen. Du sitzt an Deinem Schreibtisch, trinkst gerade den ersten Kaffee des Tages und checkst die Mails. Plötzlich: Das berühmte „Wir müssen reden“-Gespräch mit Deiner Chefin. Das Herz klopft, die Gedanken rasen, und dann passiert’s: Die Kündigung. Ein Moment, den niemand gerne erlebt, der aber fast jeden irgendwann im Berufsleben trifft.
Und jetzt? Wie gehst Du damit um, wenn die Welt um Dich herum gefühlt zusammenbricht? Keine Panik – hier erfährst Du, wie Du nach einer Kündigung obendrein gestärkt aus der Situation hervorgehen kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Die erste Reaktion: Ja, Du darfst frustriert sein!
- Unser Fazit: Du entscheidest, wie es weitergeht!
Die erste Reaktion: Ja, Du darfst frustriert sein!
Zuerst mal: Es ist völlig normal, falls die Kündigung wie ein Schlag in die Magengrube sitzt. Egal, ob sie überraschend kommt oder Du schon länger damit gerechnet hast. Dein Job, Dein Einkommen und vielleicht sogar ein großer Teil Deines sozialen Lebens stehen plötzlich auf der Kippe. Also ja, Du darfst wütend, traurig, frustriert oder einfach absolut fertig sein.
Doch nach der ersten Schockwelle solltest Du versuchen, einen klaren Kopf zu bewahren. Stell Dir vor, Du fährst auf der Autobahn und auf einmal taucht ein Hindernis auf. Die beste Reaktion? Nicht wild hin und her lenken, sondern kontrolliert bremsen. Das Gleiche gilt auch für den Umgang mit einer Kündigung: Bleib ruhig, atme tief durch und dann schaust Du weiter.
Was Du jetzt tun kannst: Plan statt Panik
Nach der Kündigung ist es nun nötig, systematisch vorzugehen. Lass uns ehrlich sein: Ein „Plan B“ ist Dein bester Freund. Doch wie könnte dieser aussehen?
1. Bewahre die Ruhe
Direkt nach der Kündigung neigen viele Menschen dazu, in blinden Aktionismus zu verfallen. „Schnell den Lebenslauf aktualisieren und raus damit!“ Aber hey, tief durchatmen! Nimm Dir die Zeit, das Ganze erstmal zu verarbeiten.
2. Check Deine Rechte
Ja, Kündigungen sind scheiße, aber auch Arbeitnehmer haben einige Rechte. Schau Dir genau an, was im Arbeitsvertrag steht. Wie lange läuft Deine Kündigungsfrist? Besteht eventuell ein Anspruch auf Abfindung? Hast Du noch offenen Resturlaub, den Du nehmen kannst? Setz Dich mit einem Anwalt oder einer Anwältin oder dem Betriebsrat in Verbindung, wenn Dir etwas unklar ist. Wissen ist Macht!
3. Hol Dir Unterstützung
Du musst nicht alleine da durch. Sprich mit Freunden:innen, Familie oder Kollegen:innen über Deine Situation. Oft hilft es, den eigenen Frust und die Sorgen mit anderen zu teilen – und wer weiß, vielleicht hat jemand sogar einen Job-Tipp für Dich.
Ein Beispiel: Sarahs Kündigung – Vom Tiefpunkt zum Neuanfang
Lass uns ein Beispiel anschauen: Sarah, 29, wurde nach fünf Jahren in ihrem Job als Projektmanagerin gekündigt. Ohne Vorwarnung, einfach so. Die ersten Tage machte sie frei und landete in Jogginghose auf der Couch, zwischen Serienmarathons und Schokoeis. Dann riss sie sich zusammen und entschloss sich, nicht unterzugehen.
Zuerst informierte Sarah sich über ihre Rechte: Kündigungsfrist, Resturlaub, Arbeitslosengeld – all das musste geklärt werden. Parallel dazu nahm sie sich eine Woche Zeit, um ihre berufliche Zukunft zu überdenken. „Will ich wirklich zurück in denselben Job oder ist das vielleicht meine Chance für etwas Neues?“ fragte sie sich. Am Ende entschied sie sich für eine Weiterbildung und startete wenige Monate später in einer neuen Position – besser bezahlt und zufriedener.
Sarahs Geschichte zeigt: Eine Kündigung muss nicht das Ende bedeuten. Sie kann auch der Anfang von etwas viel Besserem sein. Der Schlüssel liegt darin, aktiv zu werden, anstatt sich in der Opferrolle zu verlieren.
Formelle Rahmenbedingungen: Was sagt das Gesetz?
Kommen wir zu den trockenen, aber wichtigen Fakten. Eine Kündigung hat immer schriftlich zu erfolgen – das ist in Deutschland Pflicht. Ein einfaches Gespräch oder eine Mail reicht nicht aus. Zudem muss die Kündigung von einer berechtigten Person unterzeichnet sein, also in der Regel von Deinem/Deiner Vorgesetzten oder jemandem aus der Personalabteilung.
Es gibt verschiedene Arten von Kündigungen: Die ordentliche Kündigung, wo eine Kündigungsfrist eingehalten wird, und die außerordentliche (fristlose) Kündigung, welche in Extremfällen möglich ist, zum Beispiel bei schwerwiegendem Fehlverhalten.
Falls Du Dich ungerecht behandelt fühlst, kannst Du innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung eine Kündigungsschutzklage einreichen. Das ist dann sinnvoll, wenn Du in einem Betrieb mit mehr als zehn Mitarbeitenden arbeitest und länger als sechs Monate dort beschäftigt bist. Denn hier greift das Kündigungsschutzgesetz und Dein/e Arbeitgeber:in muss die Kündigung besonders gut begründen.
Was kommt danach? Die Zukunft in die Hand nehmen
Die Kündigung ist also durch, die formellen Dinge geklärt – und was jetzt? Nun ist der Zeitpunkt, Dein Leben neu zu gestalten. Ja, richtig gelesen: Neu gestalten. Das klingt im ersten Moment vielleicht furchteinflößend, aber es steckt auch eine Menge Potenzial darin. Ein Ende ist immer ein neuer Anfang.
1. Reflektiere
Nimm Dir die Zeit, um darüber nachzudenken, was Du wirklich willst. Warst Du in Deinem alten Job glücklich? Oder hast Du Dich nur durchgequält? Manchmal hält eine Kündigung uns wie ein Spiegel vor, der zeigt, dass wir längst auf der Suche nach etwas Neuem sein sollten.
2. Weiterbildung
Vielleicht ist jetzt der perfekte Moment, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder eine lange aufgeschobene Weiterbildung anzugehen. Nutze die Zeit, um Dich beruflich weiterzuentwickeln. Online-Kurse, Workshops oder sogar ein neues Studium können Dir Türen öffnen, die vorher verschlossen schienen.
3. Netzwerken
Pflege Deine beruflichen Kontakte und baue Dein Netzwerk aus. Oft ergeben sich aus einem Gespräch oder einer alten Bekanntschaft neue Jobchancen. Verwende Plattformen wie LinkedIn oder Xing, um Dich zu präsentieren und aktiv nach neuen Möglichkeiten zu suchen.
Unser Fazit: Du entscheidest, wie es weitergeht!
Eine Kündigung ist nie angenehm, aber sie ist auch nicht das Ende der Welt. Vielmehr ist sie ein Wendepunkt, an dem Du entscheidest, wie es weitergeht. Bleib ruhig, mach einen Plan und nutze die Chancen, die sich Dir bieten. Denn letztendlich bist Du der Boss über Dein Leben – und keine Kündigung der Welt kann Dir das nehmen!
Also, schau nach vorne und mach das Beste draus!